Entdecken Sie Avignon, eine Stadt mit einer langen und bewegten Geschichte. Erkunden Sie die Stadt der Päpste, ihre berühmte Brücke Pont d‘Avignon und ihre vielen anderen Bauwerke … Entdecken Sie auch die festliche Seite der Stadt bei ihrem Theaterfestival, das jedes Jahr im Juli stattfindet.

Avignon, die Stadt der Päpste

Ein Ausflug in die Geschichte

Die Geschichte von Avignon beginnt in der Jungsteinzeit, als sich die ersten Bewohner auf dem Rocher des Doms niederließen, einem Felsvorsprung, der das Rhône-Tal überragt. Aber erst viel später, im Mittelalter, nahm die Geschichte der Stadt eine andere Wendung: Ab 1309 wurde sie zur Residenz der Päpste.

Zu dieser Zeit war das Papsttum noch nicht an den Vatikan gebunden: Deshalb konnten die Päpste zwischen den großen Städten des Kirchenstaates umherziehen. Im Jahr 1309 beschloss Clemens V., ein französischer Papst, der einige Jahre zuvor gewählt worden war, sein Pontifikat in Avignon einzurichten: Der Standort war in der Tat strategisch günstig, da die Stadt direkt an der Grenze zum Königreich Frankreich lag.

Das Papsttum siedelte sich allmählich in Avignon an, mit dem erklärten Wunsch, es zu einem „neuen Rom“ zu machen. So wurde die Stadt zur Hauptstadt des christlichen Abendlandes: Zwischen 1309 und 1418 residierten neun Päpste in Avignon.

Von diesem goldenen Zeitalter der Stadt zeugt der Papstpalast: Er wurde von den in Avignon aufeinander folgenden Päpsten erbaut und ist der bedeutendste gotische Palast des Abendlandes. Aus einem der Fenster dieses Gebäudes trat der Papst vor die Menge der Gläubigen und erteilte ihnen seinen Segen.

Hätten Sie es gewusst?

Hätten Sie es gewusst? Bevor er unter dem Namen Urban V. zum Papst gewählt wurde, war Guillaume de Grimoard Vikar des heiligen Bischofs Saint-Firmin in Uzès!

Ein Besuch im heutigen Papstpalast

25 Räume des heutigen Papstpalastes können besichtigt werden. Bei der Besichtigung erfahren Sie mehr über die Bauphasen und -techniken des Gebäudes und seiner Ausstattung sowie über die Geschichte dieser Päpste und ihren Einfluss auf die Stadt.

Ein Teil des Papstpalastes wurde von den Keramikern von Saint-Quentin-la-Poterie erbaut: Reproduktionen dieser vom Papsttum in Auftrag gegebenen Keramikfliesen sind im Jardin médiéval in Uzès zu finden.

Der Jardin du Rocher des Doms, ein lauschiger Ort mit direkter Verbindung zu den Gemächern des Papstes, kann ebenfalls besichtigt werden.

Der Pont d’Avignon, das Wahrzeichen der Stadt

Hätten Sie es gewusst? Die Brücke, die dank des berühmten französischen Volkslieds international bekannt ist, heißt eigentlich Pont Saint-Bénézet, zu Ehren von Bénézet d‘Avignon, der im 12. Jahrhundert für den Bau verantwortlich war.

Sie verbindet die päpstlichen Ländereien mit dem Königreich Frankreich und überspannt die Rhône, eine wichtige Handelsstraße in jener Zeit.

Aber warum ist die Brücke nur noch teilweise erhalten? Die Brücke hört nämlich nach dem vierten Bogen auf und bietet heute ein unvollendetes Bild. Wissenschaftlern zufolge liegt der Grund für den Einsturz des anderen Teils darin begründet, dass die Brücke auf einem instabilen Untergrund aus Sand und Kies erbaut wurde. Dies soll die Brücke geschwächt und für die anrollenden Fluten der Rhône anfällig gemacht haben. Ursprünglich war die Brücke fast 1000 Meter lang und bestand aus 22 Bögen!

Und anders als es der Kinderreim „Sur le Pont d‘Avignon“ uns immer glauben machte, tanzte man nicht auf der Brücke, die dafür ohnehin nicht breit genug gewesen wäre, sondern darunter, am Ufer. Heute gehört sie zum Unesco-Weltkulturerbe und ist für Besucher geöffnet.

Entdecken Sie das historische Zentrum der Stadt

Avignon verfügt über zahlreiche weitere Bauwerke, die von der ruhmreichen Vergangenheit der Stadt zeugen. Bei einer Besichtigung des historischen Stadtzentrums, das von einer mittelalterlichen Stadtmauer aus dem Jahr 1370 gesäumt ist, können Sie diese Bauwerke entdecken.

Eines davon ist die Basilika Notre-Dame-des-Doms, die majestätisch auf dem Felsvorsprung Rocher des Doms hoch über dem Rhônetal thront. Die Kathedrale entstand im 12. Jahrhundert und wurde im 15. und im 17. Jahrhundert umgebaut. Sie ist leicht an ihrer vergoldeten Bleistatue der Jungfrau Maria zu erkennen.

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Schlendern Sie durch die engen Gassen des Stadtzentrums und bummeln Sie durch die Geschäfte und Boutiquen.
Am Place Pie, im Stadtzentrum, befinden sich viele Bars und Restaurants, aber auch die Markthallen, die jeden Vormittag (außer montags) geöffnet sind.

Zu Ihrer Stadtbesichtigung gehört auch ein Abstecher in die Rue de la République. In der größten der drei wichtigsten Einfallsstraßen von Avignon erwarten Sie zahlreiche Geschäfte. Überqueren Sie die Straße und laufen Sie zum Place de l‘Horloge, wo sich der Uhrenturm befindet.

Die Rue des Teinturiers („Färbergasse“) ist eine alte Kopfsteinpflasterstraße, in der Sie den einzigen Wasserlauf sehen können, der durch Avignon fließt. Sie zeichnet die wirtschaftliche Aktivität der Stadt nach, dank der hier zu findenden Schaufelräder der ehemaligen Färbereien. Beim Festival Off d‘Avignon ist die Straße aufgrund ihrer vielen Restaurants und Theater ganz besonders belebt.

Bei Ihrer Entdeckungsreise durch das Zentrum können Sie auch die zahlreichen Museen der Stadt besichtigen. Fünf städtische Museen und vier Partnermuseen öffnen Ihnen ihre Tore. Darunter das Musée Calvet, das Musée du Petit Palais und die Collection Lambert …

Am Puls der Stadt – die Veranstaltungen

Seit 1947 veranstaltet die Stadt jedes Jahr das Theaterfestival von Avignon. Es wurde von Jean Vilar ins Leben gerufen und ist eine der wichtigsten internationalen Veranstaltungen für zeitgenössische darstellende Kunst. Nicht umsonst gilt Avignon als Welthauptstadt des Theaters!

Und jeden Abend im August und September erstrahlt der Papstpalast in leuchtenden Farben: bei den Luminescences von Avignon. Eine herrliche Lichtershow, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen begeistert!

Veranstaltungen im Winter:

  • Les Hivernales, Festival für zeitgenössischen Tanz;
  • Le Fest’Hiver, die Winter-Ausgabe des Theaterfestivals von Avignon;
  • Cheval Passion, hier treffen sich Reiter, Züchter, Reitsportprofis und passionierte Pferdefreunde.

Entdecken Sie Avignon bei einer Bootstour auf der Rhône

Avignon liegt am Ufer der Rhône und ist somit prädestiniert für den Wassertourismus. Wie wäre es also mit einer Bootstour auf dem Fluss? Erleben Sie entspannte Momente an Bord eines kleinen Bootes oder auch eines Restaurantschiffs und bewundern Sie die vorbeiziehenden Landschaften. Ein bezaubernder Ausflug mit der ganzen Familie oder mit Freunden!

Besichtigen Sie Villeneuve-lès-Avignon

Am anderen Ufer der Rhône erwartet Sie ebenfalls ein geschichtsträchtiger Ort: Villeneuve-lès-Avignon. Ab 1353, während des Pontifikats von Papst Innozenz VI., siedelte sich hier der Kartäuserorden an, einer der bedeutendsten Orden des Mittelalters. Um die Mönche unterzubringen, wurde die Chartreuse Notre-Dame-du-Val-de-Bénédiction gebaut.

Auch heute noch können Besucher hier ein Gefühl friedlicher Ruhe, das von diesem meditativen Ort ausgeht, spüren.

Das Fort Saint-André, das Villeneuve-lès-Avignon überragt, wurde von den französischen Königen erbaut, um ihre Macht gegenüber den Päpsten zu demonstrieren. Bei Ihrem Besuch dieses bemerkenswerten Beispiels militärischer Architektur aus dem 14. Jahrhundert erwartet Sie ein atemberaubender Blick auf Avignon und seine Umgebung.

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Innerhalb der Gemäuer des Forts befindet sich die Abtei Saint-André, deren herrliche Gärten auch für Besucher geöffnet sind.

Der auf einem Felsvorsprung errichtete Tour Philippe Le Bel war der Bergfried einer Festung, die im 13. Jahrhundert vom französischen König Philippe IV, genannt der Schöne, erbaut wurde. Von diesem Turm aus war es möglich, über den Pont Saint-Bénézet nach Avignon zu gelangen, die Brücke, die weltweit als „Pont d’Avignon“ bekannt ist.

Jetzt wissen Sie (beinahe) alles über die Geheimnisse der Stadt!

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